12 Wege aus der Grübel-Falle

von | Sep. 21, 2025 | Mind-Body, Selbstheilungskraft

Mind-Body-Medizin im Alltag: 12 wirksame Schritte für mehr innere Stärke

Wie du mit Methoden aus der Mind-Body-Medizin den Kreislauf negativer Gedanken stoppst – und Schritt für Schritt in innere Stärke, Selbstmitgefühl und Handlungsfähigkeit findest.

 

Kennst du das?

Du wachst morgens auf und hast eigentlich einen ganzen Tag voller Möglichkeiten vor dir. Doch du vertrödelst die Stunden, kommst nicht ins Tun – und schon baut sich das bekannte unterschwellige schlechte Gewissen auf. Dein innerer Kritiker meldet sich: „Schon wieder nichts geschafft. Andere kriegen viel mehr hin.“ Das Gefühl der Unzufriedenheit macht sich breit.

Oder du scrollst durch Social Media. Plötzlich erscheint dir dein eigenes Leben blass und unzulänglich. Alle anderen sind erfolgreicher, sichtbarer, mutiger. Du versuchst, dich mit Schokolade zu trösten, aber eigentlich fühlst du dich nur noch schwerer.

Vielleicht kennst du auch die gesundheitliche Variante: Das Ziehen im Rücken, das du nicht richtig einordnen kannst. Ein Gedanke, ein kurzer Schreck, und plötzlich ist eine Spirale da: „Was, wenn das bleibt? Wenn es schlimmer wird? Wenn ich nicht mehr arbeiten/Sport machen/reisen kann?“ Die Angst verstärkt die Anspannung – und die Anspannung verstärkt den Schmerz.

Diese Beispiele stammen nicht nur aus meinem eigenen Alltag, sondern auch aus den Erzählungen meiner Teilnehmer*innen in Coachings und Kursen. Sie zeigen, wie schnell wir in sogenannte Mangel-Loops geraten können: Gedankenkreise, die uns gefangen nehmen, Energie rauben und den Blick auf das Gute verstellen.

Das Gute ist: Du bist damit nicht allein. Und – noch wichtiger – es gibt Wege hinaus. Genau diese möchte ich mit dir teilen. In diesem Artikel zeige ich dir 12 Schritte, die sich bei hunderten von Klient*innen bewährt haben und die mir selbst täglich dienen.

Was genau sind Mangel-Loops – und warum sind sie so hartnäckig?

Mangel-Loops, wie ich sie nenne, sind wiederkehrende Denkmuster, die sich um das drehen, was oftmals fehlt: Leistung, Zeit, Anerkennung, Gesundheit, Sicherheit, Liebe. Meist beginnen sie unterschwellig.

Ein winziger Auslöser reicht oft: ein Blick, ein Satz, ein Plan, der sich ändert. Schon geht es los – und ohne dass wir es bewusst merken, beginnt unser Geist zu kreisen. Der Mangel-Loop setzt ein. Dabei sind es meist nicht die äußeren Situationen selbst, die uns gefangen halten, sondern die inneren Interpretationen und Geschichten, die wir uns darüber erzählen.

Der Mangel-Loop dreht sich um das, was fehlt. Um das, was nicht gut genug ist. Um Sorgen über das, was schwierig war, ist oder werden könnte. Typische Anzeichen für einen solchen Mangel-Loop sind:

  • innere Anspannung,
  • das Gefühl von Schwere,
  • der Eindruck, benachteiligt oder allein zu sein,
  • eine Art magnetische Anziehungskraft des Themas – du kannst nicht loslassen,
  • und das quälende Bedürfnis, dass es leichter wäre.

Und obwohl es sich in diesen Momenten anfühlt, als gäbe es kein Entrinnen, sage ich dir: Es gibt immer Wege heraus. Sie sind nicht immer leicht und sie funktionieren nicht immer sofort, aber es gibt sie.

In den letzten 15 Jahren meiner Arbeit als Therapeutin in der Mind-Body-Medizin mit hunderten Patient*innen haben sich 12 Schritte besonders bewährt. Sie sind wie ein innerer Werkzeugkasten, der dir hilft, dich wieder mit deiner inneren Stärke und deiner Selbstheilungskraft zu verbinden.

Ein kurzer Blick in die Mind-Body-Medizin

  • Negativity Bias: Unser Gehirn ist evolutionär darauf programmiert, Gefahren stärker zu gewichten als Positives. Früher war das überlebenswichtig. Heute führt es oft zu gedanklicher Problemfokussierung.
  • Default-Mode-Network (DMN): Dieser „Ruhezustand“ des Gehirns neigt zum gedanklichen Wandern – häufig in Richtung Selbstkritik, Grübeln und Vergleiche.
  • Stressphysiologie: Wenn Gedanken Gefahr signalisieren, reagiert der Körper mit Anspannung. Das Nervensystem (Sympathikus) fährt hoch; Herzschlag, Muskeltonus und Atemmuster verändern sich.
  • Neuroplastizität: Gute Nachricht! Gehirn und Nervensystem sind formbar. Mit wiederholter Praxis stärkst du Netzwerke im Gehirn, die Ruhe, Verbundenheit und Handlungsfähigkeit unterstützen.

In der Mind-Body-Medizin verbinden wir psychologische, neurobiologische und körperorientierte Ansätze. In Summe geht es immer um dasselbe: Selbstwirksamkeit, die Rückkehr in den Kontakt mit dir, deinem Körper und deinen Möglichkeiten.

Die 12 Schritte, um belastende Gedankenspiralen zu verwandeln

Jeder dieser Schritte ist eine innere Kunst und wertvolle Kompetenz. Du brauchst sie nicht alle gleichzeitig anwenden. Nimm dir einen nach dem anderen vor, experimentiere damit, sammle Erfahrungen, notiere Beobachtungen. Mit der Zeit entsteht dadurch ein persönlicher Werkzeugkoffer, der dich Schritt für Schritt vom Mangel in die Fülle führt.

1) Innehalten & Akzeptanz – „Ah, da ist er wieder.“

Der erste Schritt ist nicht, sofort etwas zu „machen“. Sondern zu erkennen: „Ah, da ist er wieder, der Mangel-Loop.“ Anhalten. Bewusstwerden. Und dann: Akzeptieren. Das klingt unscheinbar, ist aber äußerst machtvoll. Denn in dem Moment, in dem du den Scheinwerfer deiner Aufmerksamkeit darauf leuchtest und anerkennst, was gerade geschieht, öffnest du die Tür zu Veränderung.

Worum es geht: Erkennen, dass du gerade im Loop bist. Nicht verurteilen, sondern lediglich feststellen. Akzeptanz entzieht dem Loop Energie, weil sie den Widerstand löst. Solange du gegen den Zustand kämpfst („Das sollte nicht sein!“), bleibst du mit ihm verwoben. Akzeptanz schafft einen Hauch von Abstand und damit Wahlfreiheit.

Beispiel aus der Praxis: Eine Teilnehmerin bemerkte, dass ihr Loop immer dann in Meetings losging, wenn sie sich überhört fühlte. Das stille „Ah, da ist es wieder!“ verhinderte, dass sie innerlich dicht machte. Danach konnte sie sich gezielter einbringen.

Alltagsimpuls: Lege dir ein Codewort zu – z. B. „Stopp“. Flüstere es dir innerlich zu, wenn du die Spirale bemerkst. Spüre dabei die Füße auf dem Boden. Und dann sprich innerlich einen freundlichen Satz wie: „Auch wenn ich gerade mitten in einer Negativspirale stecke, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.“

2) Auslöser erkennen – den Startpunkt enttarnen

Manchmal hilft es, den Ursprung aufzudecken. Welcher kleine Reiz hat das gedankliche Kreisen ausgelöst? Ein Blick, ein Kommentar, ein körperliches Signal? Nicht immer findest du die Antwort, und das ist okay. Doch wenn du erkennst, was den Gedankenstrudel gestartet hat, lernst du dich selbst besser kennen und kannst künftig bewusster reagieren.

Worum es geht: Manchmal setzt ein Mini-Reiz die ganze Kaskade in Gang. Wenn du den Auslöser kennst, verstehst du dich selbst besser – und kannst vorbeugen. Diese Klarheit entmystifiziert die ganze Sache etwas. Du bist nicht „komisch“, sondern du reagierst auf etwas Konkretes. Allein das kann Scham und Ohnmacht reduzieren.

Beispiel: Du stellst fest, dass sich Social-Media-Scrollen nach einem produktiven Vormittag okay anfühlt, jedoch morgens den Vergleichs-Loop auslöst, bei dem du dich schlecht fühlst. Die Lösung könnte sein: Dein Handy bleibt bis 11 Uhr im Flugmodus.

Alltagsimpuls: Nimm dir abends 2 Minuten Zeit und frage dich: „Was hat meinen Mangel-Loop heute getriggert?“ Notiere Stichworte. Schon nach einer Woche erkennst du wahrscheinlich Muster.

3) Gedanken bewusst machen – die innere Story auf Papier bringen

Unsere Gedanken erzählen Geschichten. Doch oft laufen sie wie ein innerer Radiosender im Hintergrund, ohne dass wir sie wirklich hören. Schreibe sie auf. Welche Bewertungen über dich selbst, andere oder das Leben tauchen auf? Schon das Aufschreiben schafft Distanz und schenkt dir ein wenig mehr Klarheit.

Worum es geht: Gedanken fühlen sich an wie wahre Tatsachen, solange sie ungesehen bleiben. Schreibe sie auf, um sie als „nur Gedanken“ zu erkennen. Auf Papier verlieren verzerrte Gedanken (Katastrophisieren, Schwarz-Weiß-Denken, Personalisieren) ihre absolute Autorität. Du gewinnst etwas Abstand, um diese Gedanken zu hinterfragen und kritisch zu prüfen: Ist das wirklich wahr?

Beispiel: „Ich habe nichts geschafft“ kann sich beim Aufschreiben wandeln zu: „Ich habe drei E-Mails beantwortet, Mittagessen gekocht und 15 Minuten geübt – weniger als geplant, aber nicht nichts.“

Alltagsimpuls: Lege dir ein kleines „Gedanken-Tagebuch“ an und schreibe belastende Gedanken-Loops regelmäßig auf. Nutze dabei Satzstarter wie: „Mein Kopf erzählt mir gerade…“, „Die Beweise dafür sind… / dagegen sind…“, „Eine freundlichere Alternative wäre…“. Fünf Zeilen genügen.

4) Gefühle fühlen & Selbstmitgefühl – weich werden statt härter

Jeder Gedanke bringt Gefühle mit sich. Statt sie wegzudrücken oder zu analysieren, erlaube dir, sie zu fühlen. Weinen, seufzen, zittern, den Schmerz im Körper spüren. Und dann begegne dir selbst mit Mitgefühl. Sprich zu dir, wie du zu einem guten Freund sprechen würdest: „Ja, das ist schwer. Und ich bin da für dich.“

Worum es geht: Gefühle wollen gefühlt werden, nicht wegerklärt. Selbstmitgefühl ist kein Selbstmitleid, sondern eine wohlwollende, stärkende Grundhaltung dir selbst gegenüber. Fühlen reguliert. Wenn ein Gefühl Raum bekommt, kann der Körper die Stressreaktion abschließen. Selbstmitgefühl senkt innere Härte und fördert Innere Stärke.

Beispiel: Wenn ich Schmerzen empfinde, dann lege ich meine Hand auf die schmerzende Stelle, atme weich dorthin und sage mir innerlich: „Das ist schwer. Ich bin da. Ich bin bei mir.“ Nach ein paar Minuten sinkt die Muskelspannung fühlbar.

Alltagsimpuls: Wenn da schwierige Gefühle in dir sind, dann lege die Hand auf dein Herz, atme 6 Atemzüge länger aus als ein. Sage dir: „Ich darf fühlen, was ich fühle.“ Danach nimm dich selbst in den Arm. Spüre die Wärme und sage dir: „Ich sehe dich. Ich halte dich.“

5) Bedürfnisse würdigen – der leise Ruf unter dem Lärm

Unter jedem schmerzhaften Gefühl steckt ein unerfülltes Bedürfnis. Vielleicht nach Ruhe, Sicherheit, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung oder Klarheit. Wenn du dieses Bedürfnis erkennst und benennst, eröffnest du dir die Möglichkeit, für seine Erfüllung zu sorgen.

Worum es geht: Unter jedem anklagenden Gedanken steckt ein Wunsch: Ruhe, Einfluss, Anerkennung, Zugehörigkeit, Sinn. Das Benennen des Bedürfnisses öffnet dich in Richtung Handlung. Bedürfnisorientierung verschiebt den Fokus vom Problem zur Lösung, vom Mangel zur möglichen Erfüllung. Das Nervensystem erlebt nährende Fürsorge statt den Schmerz des Mangels.

Beispiel: Hinter „Ich bin unproduktiv“ steckt oft das Bedürfnis nach klaren Grenzen oder Struktur. Eine 90-Minuten-Arbeitssession, klar abgesteckt mit einem Timer, könnte dir genau das erfüllen.

Alltagsimpuls: Frage dich „Was brauche ich gerade wirklich? Nach was sehne ich mich?“. Wähle dann einen kleinen Schritt zur Erfüllung – heute.

6) Achtsamkeit im Hier & Jetzt – die Kraft der Gegenwart

Der Mangel-Loop lebt in Vergangenheit und Zukunft. Achtsamkeit bringt dich ins Jetzt. Lausche deinem Atem. Spüre deine Füße am Boden. Nimm die Farben um dich herum wahr. Aus der Story aussteigen und ankommen in diesem Augenblick. Immer wieder aufs Neue

Worum es geht: Der Loop lebt im Mangel der Vergangenheit oder der möglichen Zukunft. Im Jetzt ist meist genug. Achtsamkeit bedeutet, die Sinne zu öffnen, in den Körper zu kommen und wahrzunehmen, was alles da ist. Präsenz beruhigt das autonome Nervensystem. Wahrnehmung ohne Bewertung dämpft das „Default Mode Network“, das für das Wandern der Gedanken verantwortlich ist. Die Grübelspirale flacht ab.

Alltagsimpuls: Beim Aufkommen des Vergleichs-Loops: öffne das Fenster, spüre die kühle Luft und mache einen Mini-Check-In: „Was sehe ich? Was höre ich? Was spüre ich?“. Benenne drei Dinge im Raum, die du siehst, drei Geräusche, die du hörst und drei Empfindungen, die du vorher nicht bemerkt hast. Danach arbeite 10 Minuten fokussiert an einer Sache.

7) Herzensqualitäten aktivieren – innere Ressourcen „an“ schalten

Manchmal ist es ein kleiner innerer Switch, der alles verändert. Lade bewusst lebensbejahende Qualitäten deines Herzens wie Vertrauen, Humor, Mut oder Dankbarkeit in deine Erfahrung ein. Du kannst sie bewusst in deinem Herzen aktivieren und in dir lebendig werden lassen.

Worum es geht: Humor, Vertrauen, Dankbarkeit, Mut, Mitgefühl, Vergebung – jede Qualität wirkt wie heilsame Medizin für bestimmte Mangel-Loops. Emotionale Zustände sind aktivierte Neuronennetzwerke, die du im Körper spürst. Wenn du bewusst eine dieser stärkenden Qualitäten erinnerst, aktivierst du ein anderes Netzwerk als das des Mangels.

Beispiel: Wenn ich zwischen zwei Meetings eine „Dankbarkeits-Minute“ einlege: drei Dinge laut benenne, für die ich dankbar bin, kurz die Schultern lockere, mir selbst innerlich zulächle, dann ist mein Tonfall im nächsten Call automatisch wärmer und ich fühle mich entspannter.

Alltagsimpuls: Wähle morgens eine Tagesqualität. Lege deine Hand auf dein Herz, atme tief ein und sage dir: „Heute wähle ich Vertrauen.“ Schreibe dir einen Mikrosatz auf einen Zettel, der dich daran erinnert und lies ihn 3x am Tag.

8) Perspektive wechseln – die Geschichte neu erzählen

Unsere Gedanken sind nur Geschichten – keine absoluten Wahrheiten. Schreibe die Geschichte um. Statt „Ich bin gescheitert“ vielleicht: „Ich habe einen wertvollen Lernschritt gemacht.“ Suche nach einer Sichtweise, die dich ermutigt und die dir Kraft gibt.

Worum es geht: Gedanken sind Interpretationen. Du kannst eine zweite, ebenfalls wahre Perspektive wählen – eine, die dich aufrichtet und handlungsfähig macht. Dieses sogenannte Reframing wirkt auf die Bedeutung, die du einer Sache gibst und damit auf dein Stressniveau. Neue Bedeutung = neue Physiologie.

Beispiel: Aus „Ich hänge ewig hinterher“ wird „Ich lerne, mein eigenes Tempo zu respektieren.“ Das öffnet die Tür zu konkreten nächsten Schritten.

Alltagsimpuls: Frage dich: „Welche andere Sichtweise könnte mir jetzt gut tun?“

9) Visionskraft & Identität – wer du wirst, während du übst

Statt im Mangel stecken zu bleiben, richte dich nach vorne aus. Welche Qualitäten möchtest du in dir entfalten? Wer darfst du werden? Deine Vision ist kein Ziel, das du unbedingt erreichen musst, um glücklich zu sein, sondern ein Leuchtturm, der dir Orientierung gibt.

Worum es geht: Deine Vision soll keinen Leistungsdruck schüren, sondern dir als Nordstern dienen. Du verbindest dich mit einer Zukunftsversion oder Identität, in der das Ersehnte bereits normal ist. Das Gehirn liebt Bilder und Zukunftsszenarien. Wenn du dich regelmäßig in deiner Vision als „Mensch, der freundlich zu sich ist“ erlebst, wählst du automatisch andere kleine Entscheidungen in deinem Alltag.

Beispiel: Eine Patientin mit Schmerzen visualisierte sich selbst täglich als „die, die sich liebevoll bewegt“: die sanftes Yoga praktiziert, Spazieren geht, sich täglich dehnt. Nach einigen Wochen fiel ihr diese Routine zunehmend leichter und sie wurde stabiler als jede To-do-Liste.

Alltagsimpuls: Male dir dein Zukunfts-Ich aus und frage dich: „Welche Stärke lebt diese Version von mir bereits?“

10) Lösungsorientierte Fragen – Türöffner statt Denkblockaden

Nicht immer brauchst du sofort Antworten. Aber gute Fragen lenken den Fokus neu. Zum Beispiel: „Was wäre ein erster kleiner Schritt?“ oder „Wie könnte es leichter gehen?“ Oft reicht es, die Frage zu stellen und offen zu lassen.

Worum es geht: Nicht jede Frage hat sofort eine Antwort. Gute Fragen lenken deinen Fokus in Richtung der Lösung, auch wenn diese dabei oft zeitversetzt zu dir kommt. Fragen aktivieren Suchprozesse im Gehirn, ohne den Druck, sofort die Antwort liefern zu müssen. Das Nervensystem bleibt weich, wir öffnen uns und Kreativität bekommt Raum.

Beispiel: „Was wäre eine 2-Minuten-Version davon?“ Diese Frage half einer Klientin, täglich Mini-Schritte zu gehen: Zwei Minuten aufräumen, zwei E-Mails, zwei Dehnungen. Durch diese Minis kam für sie der Stein ins Rollen und die Umsetzung machte zunehmend mehr Freude.

Alltagsimpuls: Schreibe dir eine lösungsorientierte Frage auf einen Zettel und lege ihn sichtbar hin. Lass die Antwort von allein auftauchen, wenn die Zeit gekommen ist.

    11) Bitten oder Beten – Unterstützung einladen

    Manchmal tragen wir zu viel allein. Erlaube dir, dich an etwas Größeres zu wenden: die Natur, das Universum, das Leben, Gott oder das, was für dich stimmig ist. Indem du bittest, öffnest du dich für Unterstützung und gibst einen Teil der Last ab.

    Worum es geht: Dich an etwas zu wenden, das größer ist als du, kann eine wertvolle tägliche Ressource sein. Denn Beziehungen – auch geistige – helfen dem Nervensystem sich zu reguliert. Das Gefühl von Getragensein und Verbundenheit schafft Vertrauen und wirkt beruhigend.

    Beispiel: Vor schwierigen Gesprächen sage ich mir im Stillen die folgenden drei Metta-Sätze: „Möge ich freundlich sprechen. Möge ich gehört werden. Möge ich verbunden bleiben.“ Und mein Ton im Gespräch veränderte sich spürbar.

    Alltagsimpuls: Formuliere einen stimmigen Metta-Satz für dich: „Möge ich den nächsten Schritt mutig gehen.“ oder„Möge ich mich getragen fühlen.“ Verbinde den Satz mit deinem: Atme ein, denke „Möge ich…“; atme aus, setze die Qualität (z. B. „…mich getragen fühlen“). Drei Atemzüge reichen.

    12) Embodiment – über den Körper in die Kraft kommen

    Körper und Geist sind untrennbar verbunden. Nutze deinen Körper als Türöffner: Strecke dich, richte dich auf, lass die Schultern sinken, lächle. Spüre, wie dein Körperzustand deinen Geist beeinflusst.

    Worum es geht: Haltung, Mimik und Atem spiegeln nicht nur deine Stimmung, sie formen sie auch mit. Embodiment macht das bewusst nutzbar. Der Körper sendet ständig Signale ans Gehirn (Bottom-up = von unten nach oben). Dich körperlich aufrichten, weiten, langsames Ausatmen – all das informiert das Nervensystem: „Es ist sicher. Ich kann entspannen.“

    Alltagsimpuls: Bei aufsteigendem Mangel-Loop: Aufstehen, Füße stabil und gut geerdet stellen, Brustbein sanft anheben, die Ausatmung verlängern (z. B. 4 ein, 6–8 aus) – zwei Minuten lang. Spüre, wie sich dein Inneres verändert.

    Zusammenfassung – vom Mangel in die Fülle

    • Mangel-Loops sind normale, neurobiologisch erklärbare Muster – kein persönliches Versagen.
    • Mit diesen 12 inneren Schritten – Innehalten, Auslöser erkennen, Gedanken notieren, Gefühle fühlen, Bedürfnisse würdigen, Achtsamkeit, Herzensqualitäten, Perspektivwechsel, Visionskraft, lösungsorientierte Fragen, um Unterstützung bitten, Embodiment – gewinnst du Wahlfreiheit zurück.
    • Mind-Body-Medizin verbindet Kopf und Körper: Du regulierst dein Nervensystem, aktivierst deine Selbstheilungskraft und stärkst deine Handlungsfähigkeit im Alltag, im Umgang mit Erkrankung, im Beruf oder in Beziehungen.
    • Beginne klein und bleib dabei. Konsistenz ist wichtiger als Perfektion.

    Jeder einzelne dieser 12 Schritte ist eine kleine innere Kunst, eine Fähigkeit, die es zu erlernen und regelmäßig zu kultivieren gilt. Es sind Übungswege. Mit der Zeit baust du dir damit ein Repertoire auf, das dich innerlich stark macht. Du lernst, die Mechanismen deines Geistes zu verstehen und deine Selbstheilungskraft bewusst zu aktivieren.

    Gedankenspiralen gehören zum menschlichen Dasein. Sie sind ein Teil unserer Überlebensprogramme. Und du hast so viel mehr Einfluss, als du denkst. Du kannst lernen, dich selbst aus dem Mangel in die Fülle zu führen.

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    Dein Weg vom Mangel in die Fülle beginnt jetzt – mit einem ersten kleinen Schritt.

    Von Herzen ♥️ Deine Britta

    Herzlich Willkommen

    Ich bin Britta Jörg, Expertin für Mind-Body-Medizin mit über 12 Jahren Erfahrung. In diesem Blog dreht sich alles um die faszinierende Wechselbeziehung zwischen Geist und Körper und wie du diese nutzen kannst, um deine Gesundheit zu stärken. Lass dich inspirieren, entdecke neue Perspektiven und finde praktische Tipps für deinen persönlichen Heilungsweg. 🌿🧠✨